Voraussetzungen Satellitenschüssel, Datenfähige Sat-Karte
Bandbreite  Bis zu 24 Mbit Downstream (SkyDSL)
Bis zu 2 Mbit Downstream (andere Anbieter)
Internettelefonie  VoIP nicht verfügbar
Onlinespiele Entfällt aufgrund des hohen Pings
Anbieterauswahl skyDSL, Filiago, Astranet, etc.
Preis  Inklusive Grundgebühr je nach Tarif zwischen 9,90 und 59,90
Variiert je nach Anbieter!
Links

http://skydsl.de *

http://filiago.de *

uvm.

DSL via Satellit, auch SkyDSL® genannt, funktioniert mithilfe zweier  Proxys. Das heißt, die Anfragen für z.B. einen Download werden vom lokalen Proxy zum Proxy seines jeweiligen Anbieters entgegengenommen und werden anschließend vom jeweiligen Server heruntergeladen und via Satellit zu sich nach Hause gesendet.  Man kann diese Schritte so zusammenfassen:

  • Ein Download oder eine Seite (z.B. http://web.de) wird angefordert.
  • Diese Anfrage leitet der Browser an den lokalen Proxy weiter.
  • Vom lokalen Proxy aus wird die Anfrage an den Proxy seines SkyDSL-Anbieters gesendet.
  • Der SkyDSL-Proxy ruft die Daten vom web.de-Server ab.
  • Diese Daten werden via Satellit an den lokalen Proxy zurückgesendet.
  • Der Browser gibt die Daten des lokalen Proxys aus und die Seite erscheint auf dem Monitor.


Nun kommt die Aufteilung des Downstrams ins Spiel: Die Vor- und Nachteile der schmal-  und breitbandigen Verbindung müssen kombiniert werden. Im Klartext: ISDN/Modem/GSM haben kleine Pings, aber wenig Bandbreite für Daten. Genau andersrum verhält sich das ganze bei SkyDSL; der hohe Ping resultiert aus der großen Entfernung (> 70000 km).
Das macht man mit dem Buffer-Overflow-Mechanismus: Normalerweise werden die Daten vom SkyDSL-Proxy über eine terrestrische Verbindung (also ISDN usw.) zum lokalen Proxy befördert. Dies ist nur sinnvoll für Onlinespiele, bei denen kurze Latenzzeiten benötigt und nur wenige Daten übertragen werden. Daher existiert beim jeweiligen Provider ein Puffer, welcher einerseits geleert wird beim Versand der Daten über die terrestrische Verbindung zum lokalen Proxy, andererseits gefüllt wird, wenn Daten aus dem Internet übertragen werden. Falls ein Server nun mehr Daten liefert als über die langsame terrestrische Verbindung übertragen werden können, was der Normalfall ist, läuft der Puffer über. Diese übergelaufenen Daten werden nun via Satellit versendet. Der lokale Proxy empfängt also terrestrische als auch die Daten vom Satelliten, fügt sie dann zusammen und gibt sie zum Browser weiter.

Der Rückkanal hat aber noch einen weiteren Nutzen: Damit der Rückkanal möglichst frei von so genannten ACKs (Bestätigungen) zu halten, wird anstatt mit positiven ACKs (der lokale Proxy bestätigt jedes angekommene Paket), mit negativen NACKs gearbeitet. Der lokale Proxy meldet sich nur im Falle, wenn er ein Paket nicht erhalten hat, damit er es nachgesendet bekommt. Es gibt aber noch weitere Optimierungen wie ETCP, welcher für die Verkleinerung des Pings zuständig ist.

Alles in allem ist DSL via Satellit für Downloads und das normale Surfen durchaus eine Alternative zum echten DSL. Da jedoch viele Leute gerne online spielen, ist die Sat-Technik aufgrund des hohen Pings eher nicht geeignet. Hinzu kommt der hohe Preis - und es gibt dafür keine echte Flatrate. Zudem kommt die Fair-Use-Policy zum Einsatz, sodass einem die Bandbreite eingeschränkt wird, wenn man zu viel lädt.
Dies ist nach meiner Erfahrung der größte Nachteil, aber wer bereit ist, mehr zu zahlen, hat hier ohne Frage eine DSL-Alternative.

 


* Hierbei handelt es sich um einen externen Link.